10-Minuten-Kurs „Medizinisch für AnfängerInnen“

Medizinisch für AnfängerInnen

Verständliche Sprache ist ein wichtiger Baustein einer tragfähigen Beziehung zwischen ÄrztInnen und PatientInnen

Einige medizinische Begriffe wie zum Beispiel „Gastroskopie“ sind sehr vielen PatientInnen bekannt. Dabei lässt sich in der Medizin sehr viel nach einem ähnlichen Schema konstruieren, da wir sehr viele „zusammengebaute“ Wörter verwenden.

So finden sich am Wortende beispielsweise oft folgende Begriffe:

„-ektomie“ für alles, was herausgeschnitten wurde („Entfernung“)

„-skopie“ für alles, was betrachtet wird (in der Medizin meist „Spiegelung“)

„-itis“ als Endung bei Entzündungen

„-ämie“ für alles, was sich im Blut befindet

Praktisch ist es auch, die lateinischen oder griechischen Namen von verschiedenen Organen oder Körperteilen zu kennen, z.B.:

Gaster= Magen, Colon= Dickdarm, Enzephalon= Gehirn, Konjuktiva= Bindehaut, Tonsille= Rachenmandel, Cystis= Harnblase, Ovar= Eierstock, Arthros= Gelenk, Hepar= Leber, Derma= Haut,...

Gerade für Blutbefunde ist es sinnvoll, sich zu merken, dass

hyper= über, mehr

und

hypo= darunter, weniger

bedeutet.

Und nun können Sie bereits loslegen mit Wortbildungen wie

Hypo-calc-ämie = zu wenig Calcium im Blut

Colo- skopie = Dickdarm-Spiegelung

Cyst-itis = Harnblasen- Entzündung

Was heißt also Tonsillektomie? Hepatitis? Arthroskopie? Wie bezeichnen es MedizinerInnen, wenn der Cholesterinspiegel im Blut zu hoch ist?

Noch sinnvoller als dieser Kurs ist es allerdings, wenn wir ÄrztInnen uns bemühen, in einer gut verständlichen Sprache zu sprechen (was – so weiß ich aus eigener Erfahrung- oft gar nicht so leicht ist und daher manchmal nicht auf Anhieb gelingt). Scheuen Sie sich daher nicht, Ihren Arzt oder Ihre Ärztin zu bitten, auch wiederholt, medizinische Information so zu präsentieren, dass Ihre Fragen beantwortet sind!

Zu verstehen, warum manche Symptome im Körper entstehen, ist sehr oft angstlindernd. Und zu wissen, warum gewisse Verhaltensweisen oder Medikamenteneinnahmen laut Stand der Wissenschaft sinnvoll sind, hilft vielen Menschen unter anderem, dies konsequenter in ihr Leben einzubauen.