Alltagsbewegung, Sport & der Placeboeffekt

Sport und Placebo

Wenn man gesunde Dinge tut, ist es sinnvoll, sich auch dessen bewusst zu sein.

Bereits in den 80er Jahren gab es eine langjährige Studie mit über 6000 Teilnehmenden, die zeigen konnte, dass die subjektiv empfundene Gesundheit mehr Vorhersagekraft für die Sterblichkeit hatte als die tatsächliche Gesundheit. Die Wahrscheinlichkeit, frühzeitig zu sterben, ist für Menschen, die sich krank fühlen wesentlich höher als für jene, die sich sehr gesund fühlen – und zwar unabhängig vom Gesundheitszustand!

Und da auch in den meisten Studien, die eine Korrelation zwischen Gesundheit und körperlicher Bewegung zeigen konnten, nicht die Bewegung selbst gemessen wurde, sondern auf der Selbstwahrnehmung und den Angaben der Teilnehmenden beruhte, hat sich eine Gruppe aus Harvard diesem Thema genauer gewidmet:

Reinigungskräfte, die 32-40 Stunden pro Woche Zimmer in Hotels putzten, wurden in 2 Gruppen geteilt: Eine der beiden Gruppen wurde dann eingehend informiert, wie gesund die Bewegung im Rahmen ihrer Arbeitstätigkeit ist. Weiters erhielten sie Handouts und ein Poster mit Info für die Umkleide.

Während zu Beginn der Gruppe kaum jemand angab, regelmäßig Bewegung zu machen, stieg nach 4 Wochen in der „informierten“ Gruppe die subjektive Wahrnehmung, sich bewegen, natürlich an. Noch spannender aber, war, dass sich die durchschnittlichen Blutdruckwerte nach 4 Wochen von 130/80 auf 120/75 senkten, das Gewicht um knapp 1 kg abnahm und auch der Körperfettanteil weniger wurde – ohne dass die Betroffenen erwähnten, dass sie abseits der Arbeit mehr Sport betrieben oder sich gesünder ernährt hätten. Ganz nebenbei stieg auch die Zufriedenheit mit dem Beruf an.

Wenn man gesunde Dinge tut, ist es offenbar auch sehr sinnvoll, sich dessen bewusst zu sein.

Vielleicht wollen Sie unter diesem Aspekt wieder ein paar alte Artikel von mir lesen – heute erst hab ich gesehen, dass das in den mittlerweile über 2 Jahre wirklich viele geworden sind.