Antibiotika

Es kann nach Antibiotikagaben zu Darmbeschwerden kommen.

Antibiotika sollten sehr gezielt eingesetzt werden (Bild von pixabay)

Wenn man es ganz genau nimmt, versteht man unter Antibiotika (Einzahl: Antibiotikum) Stoffe, die allgemein gegen Mikroorganismen wirken.

Üblicherweise nennen wir aber nur jene Substanzen so, die gegen Bakterien wirken.

Seit vielen Jahrzehnten werden Antibiotika eingesetzt und haben unter anderem dazu geführt, die Sterblichkeit vieler Erkrankungen deutlich zu reduzieren.

Es gibt sehr viele verschiedene Bakterien, die unterschiedlichste Erkrankungen auslösen können. Auch bei den Antibiotika haben wir viele verschiedene Substanzklassen und Arten – und nicht jedes Bakterium spricht auf jedes Antibiotikum gleich gut (oft auch gar nicht) an.

Es ist daher notwendig, dass ÄrztInnen also die Therapie sehr gezielt einsetzen. Dadurch können Nebenwirkungen, aber auch eine sogenannte „Resistenzbildung“ minimiert werden.

Gegen bestimmte Antibiotika resistente Bakterien stellen ein zunehmendes Problem in der Medizin dar, weil die Bakterien auf die üblicherweise eingesetzten Therapien nicht ansprechen. Das kann durch einen gehäuften Antibiotikaeinsatz aber auch durch „ungezieltes“ Verschreiben passieren.

Auch die eigene Darmflora wird nach Einsatz von Antibiotika verändert. Nach einer gewissen Zeit kommt es üblicherweise zu einer spontanen Erholung. Mancherorts wird der Einsatz von Probiotika (=Präparat mit Bakterien) gleichzeitig oder nach der antibiotischen Therapie empfohlen. Neueste Daten legen aber nahe, dass dies die Erholung des Mikrobioms sogar verzögern kann.

Das wichtigste ist also, dass Antibiotika von ÄrztInnen wirklich nur gezielt verordnet werden, wenn diese wirklich erforderlich sind und die Therapie nicht länger (aber auch nicht kürzer) als sinnvoll anordnen.