Faktoren, die eine Verstärkung des Placeboeffekts bewirken

Faktoren, die eine Verstärkung des Placeboeffekts bewirken

Manches, das vielleicht nebensächlich wirkt, hat deutlichen Einfluss auf die Therapiestärke eines Medikamentes oder einer Behandlung

Neben einer gewissen genetischen Disposition, die es manchen Menschen ermöglicht, besser auf den Placeboeffekt anzusprechen als anderen, haben frühere Erfahrungen („Mit diesem Antibiotikum ist mein Harnwegsinfekt vor einem Jahr innerhalb von 2 Stunden verschwunden“) im Sinne eines Lerneffekts und einer Konditionierung einen sehr großen Einfluss.

Gelassene PatientInnen sprechen ebenfalls . Daher sollte im Gesundheitssystem darauf geachtet werden, eine möglichst angst- und stressfreie Atmosphäre zu schaffen.

Verschreiben ÄrztInnen Medikamente, so steigt die Wahrscheinlichkeit auf Therapieerfolg, wenn die VerschreiberInnen begeistert, mitfühlend, humorvoll und sicher agieren sowie von der Sinnhaftigkeit der Therapie überzeugt sind.

Eine Behandlung direkt im Krankenhaus oder in der Ordination wirkt besser als zu Hause.

Und auch Eigenschaften der Medikamente abseits ihrer Biochemie haben einen Einfluss auf die Wirkstärke: 2 Tablette wirken besser als eine, bittere besser als süße, Kapseln besser als Dragees und Spritzen besser als Kapseln. Teure Medikamente sind effektiver als billige (und das „Original“ besser als das Generikum), und auch der Name des Präparates hat einen Einfluss.

Doch auch kulturelle Faktoren machen Unterschiede: so wirken im Großteil von Europa Schlaftabletten am besten, wenn sie blau sind – nur Italiener fühlen sich davon eher angeregt und präferieren orangefarbene Schlafmedikation.

Und wie Sie die Tatsache interpretieren, dass WesteuropäerInnen besser auf rektal als auf oral verabreichte Medizin ansprechen und bloß EngländerInnen mehr Effekt durch das Schlucken von Medikamenten erreichen, überlasse ich ganz Ihnen...