Dabei bedeutet „funktionell“, dass an den Organen selbst die Strukturen in Ordnung sind, das heißt beispielsweise keine Tumore oder Entzündungen gefunden werden können. Die Funktion der Organe ist allerdings aus dem Takt geraten.
Dies kann unterschiedliche Gründe haben, etwa ein aus dem Gleichgewicht geratenes vegetatives (unbewusstes Nervensystem), über das ich schon in einigen Beiträgen geschrieben habe; Veränderungen des Nervensystems, die für die Schmerzwahrnehmung verantwortlich sind oder Ungleichgewichte des Immunsystems oder der Darmflora wären weitere Ursachen.
Funktionelle Beschwerden sind also keinesfalls eingebildet oder gar vorgetäuscht!
Symptome, für die sich oft keine Ursachen finden lassen, sind beispielsweise
- Schwindel, Kreislaufbeschwerden, Beklemmungsgefühl,...
- diverse Schmerzzustände, Muskelverspannungen,...
- Aufstoßen, Übelkeit, Durchfall,…
- Müdigkeit, Erschöpfung,...
Funktionelle Beschwerden sind sehr häufig.
Etwa ein Fünftel der PatientInnen, die allgemeinmedizinische Hilfe suchen, leiden unter einer funktionellen Problematik. Bei chronischen Bauchbeschwerden sind es sogar etwa die Hälfte.
Während PatientInnen mit funktionellen Beschwerden leider oft eine lange Krankheitsgeschichte hinter sich haben, bis sie eine Hilfe bekommen, ist es auf der anderen Seite glücklicherweise selten, dass gravierende organische Erkrankungen übersehen werden.
Die Prognose von funktionellen Beschwerden sind zumeist gut. Oft kann schon mit recht einfachen Mitteln eine deutliche Besserung erreicht werden.
Wichtig ist dabei von ärztlicher Seite, Geduld aufzubringen, die PatientInnen zu begleiten und sie mit Erklärungen dabei zu unterstützen ihre spürbaren Symptome verstehen zu können.