Es war ein sehr beeindruckendes Erlebnis und das Herausfordernde war für mich (je länger das Seminar dauerte) vor allem diese (vermutlich natürliche) Angst vor Feuer zu überwinden und einfach loszugehen, als es dann am Abend so weit war.
Durch jahrelange Beschäftigung mit Hypnose und anderen Mentaltechniken konnte ich mir schon vor dem Seminar sehr gut vorstellen, dass es möglich ist, die bewusste Wahrnehmung von Schmerz so weit zu beeinflussen, dass man diesen kaum wahrnimmt. Rätselhaft blieb mir allerdings, wie es gelingen sollte, dass man sich nicht die Fußsohlen verbrennt.
Nun, nach dem Seminar, habe ich mich ein wenig mit der Physiologie des Feuerlaufens beschäftigt. Obwohl die glühenden Kohlen tatsächlich sehr heiß (mehrere hundert Grad Celsius) sind sie schlechte Wärmeleiter (im Gegensatz zum Beispiel zu Metallen oder kochendem Wasser, das rasch zu Verbrennungen führt). Außerdem isoliert die Asche auf den Kohlen ein wenig. Auch die Hornhaut an den Fußsohlen hat gewisse isolierende Eigenschaften. Geht man nun zügig über die Kohlen, so ist der Kontakt ausreichend kurz, um keine Verletzung davon zu tragen.
Nichtsdestotrotz ist es ein sehr beeindruckendes Ereignis für mich gewesen. Und ich denke, dass man durch solche Erlebnisse auch Einiges mitnehmen kann, was das eigene Leben und die eigene Gesundheit angeht.