Nutzen Zigarettenfilter?

Mit Hilfe von Hypnose kann die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich das Rauchen zu beenden, gesteigert werden

Weggeworfene Zigarettenstummel sind schlecht für unsere Umwelt (Bild von pixabay)

In einer Hinsicht kann diese Frage sicher mit „Ja“ beantwortet werden: Zigarettenfilter nutz(t)en sicher der Tabakindustrie, um mehr Geschäft zu machen.

Nachdem Mitte des 20. Jahrhunderts nach dem Bekanntwerden von entsprechenden Studien immer schlechter die Gefahren durchs Rauchen unter den Tisch gekehrt werden konnten, kam es zur Idee, dieser Gefahr durch das Einführen von Filtern entgegenzuwirken und dies entsprechend zu bewerben. Da außerdem das Zelluloseacetat der Filter billiger war als Tabakblätter, konnte auch noch Geld eingespart werden. Praktisch war auch, dass der Geschmack der Filterzigaretten besser war, so dass die Menschen dazu neigten, mehr zu rauchen.

Fairerweise sollte aber hier auch erwähnt werden, dass seit Einführung der Filterzigaretten eine bestimmte Krebsart (Plattenepithelkarzinome der Lunge) seltener wurden.

Und kann man sagen, ob Zigarettenfilter schaden?

Auch diese Frage kann zumindest hinsichtlich eines Punktes sicher bejaht werden: Ja, Zigarettenfilter (oder eher weggeworfene Stummel) sind umweltschädlich. Sie sind eine relevante Quelle von Mikroplastik, da jährlich mehr als 4 Billionen Stummel in der Umwelt landen und diese sehr langsam abgebaut werden. Einerseits kann Pflanzenwachstum beeinträchtigt werden, andererseits sind z.B. negative Auswirkungen auf Wasserorganismen bekannt.

Einschränkungen der Biodiversität schaden indirekt natürlich langfristig auch uns Menschen.

Doch auf für RaucherInnen scheinen Filter negative Auswirkungen zu haben: da durch Filter der Widerstand beim Anziehen erhöht wird, wird der Rauch mit seinen unzähligen schädlichen Partikeln tiefer inhaliert. Dies dürfte dazu geführt haben, dass eine bestimmte Lungenkrebsart (Adenokarzinome) seit Einführung der Zigarettenfilter deutlich zugenommen haben. Auch die Wahrscheinlichkeit, eine chronische Bronchitis zu erleiden, ist mit Filterzigaretten höher.

Beachtet werden muss auch, dass das Rauchen mit Filter als angenehmer wahrgenommen (und daher vermutlich auch als ungefährlicher eingestuft) wird, weil „Filterlose“ meist zu einem „weniger schönen Rauchererlebnis“ mit eher Heiserkeit und schlechtem Geschmack führt.

Dies alles führte dazu, dass etwa der Hohe Gesundheitsrat in Belgien 2023 ein Verbot von Filterzigaretten gefordert hat.

Wie schaut es mit e-Zigaretten aus? Einer Cochrane Analyse nach ist das Gesundheitsrisiko mit e-Zigaretten nach derzeitigem Wissenstand deutlich reduziert, allerdings gibt es dazu keine Langzeitdaten.

Zusammengefasst kann also logischerweise weder zum Weiterrauchen mit noch ohne Filter geraten werden. NichtraucherIn zu werden ist eine schwierige (aber bewältigbare) Aufgabe. Unterstützung gibt es etwa durch Nikotinersatzpräparate, verhaltenstherapeutische Interventionen oder auch durch Hypnose.