Psy…….-was?

Psych...

Da es immer wieder zu Missverständnissen kommt, möchte ich hier einen kleinen Überblick geben über die verschiedenen Berufe, die mit „Psy-“ beginnen…

PsychologInnen haben ein abgeschlossenes Psychologiestudium hinter sich und beschäftigen sich mit dem Erleben und Verhalten von Menschen. Dies kann einerseits in der Forschung sein, andererseits direkt im Kontakt mit Menschen. Es gibt hier unterschiedliche Spezialisierungen. So arbeiten z.B . Klinische/GesundheitspsychologInnen in Gesundheitseinrichtungen in beratenden Settings, unterstützen Personen bei der Krankheitsprävention oder machen diagnostische Tests.

PsychiaterInnen sind Ärztinnen, die eine Facharztausbildung in Psychiatrie absolviert haben (genauso wie etwa InternistInnen, ChirurgInnen, HautärztInnen,… FachärztInnen geworden sind). Sie beschäftigen sich mit Diagnostik und Therapie von psychischen Erkrankungen und dürfen auch Medikamente verschreiben.

PsychosomatikerInnen“ – dies ist kein geschützter Begriff. In Österreich handelt es sich dabei meist um ÄrztInnen, die eine Weiterbildung in psychosomatischer Medizin abgelegt haben. In anderen Ländern, wie Deutschland, gibt es beispielsweise eine eigene Facharztausbildung für Psychosomatik. Grundlage dabei ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise von Gesundheit und Krankheit. Diese ergeben sich aus einem Zusammenwirken von körperlichen, seelischen, sozialen, kulturellen und umweltbedingten Einflüssen.

PsychotherapeutInnen haben oft eine pädagogische Grundausbildung oder einen der bereits oben genannten Berufe. In weiterer Folge haben sie eine recht lange und aufwändige Ausbildung in einer von vielen Psychotherapierichtungen absolviert. Allein in Österreich sind derzeit 23 verschiedene Therapieschulen anerkannt – etwa Psychoanalyse, Existenzanalyse, Systemische Familientherapie oder Verhaltenstherapie. Diese Richtungen unterscheiden sich oft sehr stark in ihren Theorien zur Entstehung von Symptomen und daher natürlich auch in der Bearbeitung dieser.

Aus der Psychotherapieforschung weiß man, dass der Erfolg von Therapie viel wesentlicher von der Beziehung zwischen KlientIn und TherapeutIn abhängt als von der Therapierichtung.

Je länger ich nun als Ärztin arbeite, umso mehr gelange ich zur Überzeugung, dass sich das auch auf die Medizin übertragen lässt. Erleichterung und Therapieerfolg erleben, meiner Erfahrung nach, PatientInnen eher, wenn es gelingt, eine sicherheitsgebende und vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen.