Selbstheilung & Vorstellungskraft

Selbstheilung

Wir verfügen über fantastische Selbstheilungskräfte

Es steht außer Zweifel, dass wir über beeindruckende Fähigkeiten zur Selbstheilung verfügen. Blutende Wunden oder Verbrennungen heilen (im besten Fall ohne Narbe) ab, Knochen wachsen nach Brüchen wieder zusammen, Infektionen mit Krankheitserregern können erfolgreich bekämpft werden und das Gehirn ist nach lokalen Ausfällen etwa durch Schlaganfälle oft erstaunlich gut in der Lage, durch das Ausbilden alternativer Netzwerke, Ausfälle zu kompensieren – um nur einige Beispiele zu nennen.

Gary Bruno Schmid, ein amerikanisch-schweizer Quantenphysiker und Tiefenpsychologie beschäftigte sich jahrelang wissenschaftlich u.a. mit dem - für viele Menschen esoterisch klingenden - Thema „Psychogene Heilung“ und identifizierte 6 Faktoren, die entscheidend helfen dürften, die Selbstheilungskräfte zu unterstützen:

   1. Entspannung

   Die Entspannungsreaktion als Kontrapunkt zur Stressreaktion bietet unserem Körper Gelegenheit zu Regeneration und Erholung.

   2. Sich Gesundheit zu gönnen und dankbar dafür zu sein sowie diese zu erleben

   3. Krankheit zu akzeptieren und relativieren

   4. Sich mit der Therapie/TherapeutInnen zu verbünden

   Die Punkte 2-4 enthalten eigentlich auch die wesentlichen Punkte, die der Soziologe Aaron Antonovsky durch seine Beschäftigung mit „Salutogenese“ (dem Weg, „Gesundheit zu erzeugen“ oder „gesund zu         bleiben“) herausgearbeitet hat: nämlich die „Verstehbarkeit“, also die Fähigkeit, unsere Stressoren zu erklären, zu verstehen, um besser damit umgehen zu können. Weiters die „Handhabbarkeit“, also das           Gefühl, über Möglichkeiten und Ressourcen zu verfügen, um eine Herausforderung bewältigen zu können. Und außerdem „Sinnhaftigkeit & Bedeutsamkeit“ – das Gefühl, dass das eigene Dasein einen Sinn         hat, wofür es sich zu leben lohnt; es Menschen und Dinge gibt, die einen tief zufrieden machen.

  5. Sich Selbstheilung vorzustellen

  Das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte wird zB durch „magisches Denken“ wie Voodoo-Rituale verstärkt und ist in anderen Kulturen tendentiell wesentlich ausgeprägter als bei uns.

  6. Selbstheilung zu spüren

 

Prinzipiell kann an diesen Punkten natürlich gut mit Hypnose gearbeitet werden.

 

Doch Sie können auch, völlig unabhängig davon, gute Voraussetzungen schaffen, indem Sie beispielsweise

- auf eine gute Balance zwischen stressigen und entspannten Phasen im Leben achten; regelmäßig Entspannungstraining durchführen.

- falls Sie das interessiert, Bücher über die Funktionsweise des Körpers durchlesen oder Dokumentationen ansehen und so eine Ahnung davon bekommen, welch unzählige Vorgänge tagtäglich von Ihrem Körper (einfach so- ohne dass Sie das mitbekommen) „nebenbei“ perfekt für Sie erledigt werden.

- sich im Krankheitsfall auch mit Ihrer Krankheit beschäftigen; eventuell an Selbsthilfeprogrammen teilnehmen.

- Dankbarkeitsübungen praktizieren, wie etwa Folgende:

Nehmen Sie für 2-3 Wochen an 5-6 Tagen/Woche zehn Minuten am Abend Zeit und denken über diese 4 Fragen nach. Schreiben Sie einfach auf, was Ihnen dazu in den Sinn kommt, insbesondere auch sogenannte „Kleinigkeiten“ und keine epochalen Ereignisse in Ihrem Leben:

      - Was hat mir heute Freude bereitet?

      - Wo/wann habe ich mich heute lebendig gefühlt?

      - Wofür bin ich heute dankbar? Wem bin ich heute dankbar?

      - Welche meiner Stärken konnte ich heute ausleben?

Und dann seien Sie neugierig, was sich nach 2-3 Wochen ändert.

- sich BehandlerInnen suchen, denen Sie vertrauen und mit denen Sie die Für und Wider einer Therapie besprechen können. Versuchen Sie die Wirkungsweise von Therapien zu verstehen und sich vielleicht immer wieder mal bildlich vorzustellen.

Gerade die Akzeptanz der Krankheit sowie der Versuch, dankbar für einen Körper zu sein, der „so viel Probleme“ macht, kann aber oftmals sehr schwierig sein. Hier kann eine professionelle Unterstützung durch PsychotherapeutInnen sehr hilfreich sein.

 

 

 

Dankbarkeitsübung aus einem Artikel von Dr. Markus Ebner.