Therapiealternativen bei Reizdarm, Teil 2 - "BAUCHHYPNOSE"

Bauchhypnose beruhigt Beschwerden bei Reizdarm

Bauchhypnose kann auch Menschen mit Reizdarmbeschwerden helfen, die auf medikamentöse Therapie bisher nicht angesprochen haben.

Seit mehr als 35 Jahren wird Hypnose in der Behandlung des Reizdarmsyndroms sehr erfolgreich eingesetzt – auch bei Betroffenen, die auf medikamentöse Therapie bisher nicht angesprochen haben.

Die darmgerichtete Hypnose („gut-directed hypnosis“) wurde in Manchester erstbeschrieben. In mehreren aufeinander folgenden Sitzungen wird ein Trancezustand genutzt, um mit ich-stärkenden sowie darmgerichteten Suggestionen eine Linderung der Beschwerden zu erreichen.

Psychologische Verfahren wie die darmgerichtete Hypnose haben beim Reizdarmsyndrom eine höhere Wirksamkeit als Medikamente. Die Symptomreduktion ist meist lang anhaltend; weiters konnte auch eine Verminderung der Krankenstandstage und Anzahl der Arztkontakte nachgewiesen werden.

Es kann oftmals eine Normalisierung der Darmbewegung erreicht werden, ebenso wie eine Anhebung der Schmerzschwelle. Durch eine Reduktion von möglichen Ängsten und depressiven Verstimmungen wird somit oft allgemein eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht.

Nicht für jeden Menschen ist Hypnose geeignet. So sollten für Personen mit Psychosen, schweren Depressionen, Traumatisierungen oder Borderline-Persönlichkeitsstörungen andere Therapiemöglichkeiten erwogen werden.

Da in der Hypnose viel mit Bildern gearbeitet wird, ist es mir besonders wichtig, interessierte PatientInnen genau zu informieren, wie ein gesunder Magen-Darm-Trakt funktioniert und was die Herausforderungen beim Reizdarm sind. Regelmäßiges Üben zu Hause ist notwendig – dafür wird auch eine CD mitgegeben.

Sobald es die Coronapandemie zulässt, sind in der Ordination Dr. Schartner wieder „Bauchypnosegruppen“ geplant. Derzeit findet die darmgerichtete Hypnose nur im Einzelsetting statt.