Wenn Stress auf den Magen schlägt

Stress kann sich auf den Magen schlagen

Stress kann dem Magen sauer aufstoßen (Bild von shutterstock)

Die Magenschleimhaut hat unterschiedliche Zelltypen, von den welche Magensäure produzieren und andere eine schützende Schleimschicht, damit sich der Magen nicht selbst verdaut.

Die aggressive Säure ist unter Anderem deswegen sinnvoll, weil wir ja keine sterile Nahrung zu uns nehmen und die Säure einen Großteil der einverleibten Krankheitserreger eliminieren kann. Kommt es zu einem Ungleichgewicht dieser aggressiven und schützenden Schleimhautfaktoren, so kann eine Gastritis (=Entzündung der Magenschleimhaut) entstehen. Dafür kann es unterschiedliche Ursachen geben, beispielsweise eine Infektion mit Helicobacter Pylori, Einnahme von Medikamenten wie Aspirin oder Cortison, Rauchen, Morbus Crohn (chronisch entzündliche Erkrankung) oder diverse Formen von Stress, wie etwa exzessiver Sport, schwere körperliche Erkrankungen oder psychischer Stress.

Bei einer schweren Gastritis kann es so weit kommen, dass ein tieferer Defekt in der Magenschleimhaut entsteht: ein sogenanntes Ulcus oder Magengeschwür. Dies ist insofern relevant, weil es zu Blutungen oder auch Perforationen (=Löchern)in der Magenwand führen kann.

Auch hier weiß man, dass psychischer Stress und harte körperliche Arbeit oder auch Schichtarbeit unabhängige Risikofaktoren für die Entwicklung eines Magengeschwürs sind.

Aus Spitälern dokumentiert ist beispielsweise auch ein Anstieg des Auftretens von blutenden Geschwüren nach dem Erdbeben 1995 in Kobe in Japan.

Aber auch ungefährliche, einfach nur sehr unangenehme, vom Magen ausgehende Beschwerden können durch psychischen Stress ausgelöst werden. So kennen viele Menschen bei massiver Belastung oder Aufregung das Gefühl, „keinen Bissen runterzubekommen“. Der Magen fühlt sich wie gelähmt an, eine andauernde Appetitlosigkeit ist spürbar, die Nahrungsmenge wird eingeschränkt. Wie kommt dies zustande?

Bei Stress wird im Gehirn eine Substanz namens CRF ausgeschüttet (für alle, die es wissen wollen – CRF= Corticotropin Releasing Factor). Dies führt über mehrere Schritte schließlich unter Anderem zur Ausschüttung des „Stresshormons“ Cortisol. Aber CRF wirkt auch direkt an mehreren Organen, z.B. an Rezeptoren des Magens und bewirkt dort eine Verminderung der Magenbewegungen und Magenentleerung.