Wie kann Verhalten verändert werden (Praxistipps)

Verhaltensänderungen

Verhaltensänderungen können uns helfen, gesünder zu leben (Bild von dall-e)

Wie kann man gesunde Verhaltensänderungen nun leichter in der Praxis etablieren?

Auf dem Weg zur Etablierung einer Gewohnheit kann das Durchhaltevermögen erhöht werden, wenn Menschen sich „Wenn → dann – Pläne“ schaffen, denn es hilft, bestimmte Situationen als Hinweise zu erkennen, um mit einem bestimmten Verhalten zu „antworten“.

Beispiel: „Wenn es nach der Arbeit nicht regnet, gehe ich zu Fuß zur Ubahn und nehme nicht den Bus dorthin.“

Es ist üblicherweise erfolgreicher, wenn diese Wenn→ dann – Pläne als fixe Regeln (oder auch „als Versprechen, das man sich selbst gibt“ © Ghandi) gesehen werden.

Hilfreich ist bei vielen Menschen auch, sich nicht bloß die langfristigen Vorteile (zB von regelmäßiger Bewegung oder einer Gewichtsabnahme) in Erinnerung zu rufen, sondern sich auch der Vorteile im Hier und Jetzt bewusst zu sein (z.B.: „Ich gehe zu Fuß, weil ich ein körperlich aktiver Mensch bin und mir dabei gute Ideen kommen!“).

 

Gute Gewohnheiten können etabliert werden, indem sie an andere Automatismen gekoppelt werden.

Beispiel: „Nach dem Mittagessen esse ich noch einen Apfel“.

Außerdem ist es hilfreich, sich Informationen einzuholen, welche Vorteile die Änderung der Gewohnheit ganz genau bringen wird. Auch das Verhalten anderer Leute hat Einfluss – so bestellen Menschen eher ein fleischloses Essen, wenn sie erfahren, dass andere auch ihren Fleischkonsum reduzieren.

Auch Achtsamkeit und die genaue Beobachtung des eigenen Verhaltens kann zu Änderung von Gewohnheiten führen – indem etwa dokumentiert wird, wieviel gegessen/getrunken oder Sport betrieben wird.

 

Haben Sie sich entschlossen, dass Sie ein bestimmtes Verhalten etablieren wollen, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie dabei bleiben, wenn Sie es sich so angenehm wie möglich gestalten (auch wenn es per se vielleicht nicht angenehm erscheint).

Beispiele: Wenn Sie gerne öfter selbst kochen möchten (weil sie früher viel Fertigprodukte konsumiert haben), so hören sie dabei Ihre Lieblingsmusik oder kochen Sie öfter mit FreundInnen.

Wenn Sie sich entschlossen haben, sich mehr zu bewegen, wählen Sie ein Sportart, die einigermaßen Spaß macht (z.B. Tanzen, Ballsport), auch wenn vielleicht etwas Anders als gesünder gilt.

Ganz ähnlich können Menschen aber auch von außen gesteuert werden, um gesündere Optionen zu wählen: Menschen wählen beim Buffet eher etwas Vegetarisches, wenn dieses als Standardmenü ausgeschildert ist oder greifen eher zu Wasser also zu Limonaden, wenn das Wasser besser zugänglich ist.

Natürlich können Sie sich auch die Umwelt so gestalten, dass es für Sie unwahrscheinlicher wird, ein bestimmtes (ungesundes) Verhalten an den Tag zu legen.

Beispiel: Sie haben während der Arbeit die Schokolade nicht griffbereit am Schreibtisch liegen, sondern in einiger Entfernung, so dass Sie aufstehen und diese holen müssten.

 

Wiederholte Belohnung für regelmäßiges gewünschtes Verhalten erhöht langfristig die Wahrscheinlichkeit, dieses Verhalten aufrechtzuerhalten – auch wenn die Belohnung irgendwann aufhört.

Beispiele: Treffen Sie sich gelegentlich direkt nach dem Sport mit FreundInnen und verbringen gesellige Stunden.

Wollen Sie aufhören zu rauchen, so sammeln Sie das Geld, das Sie durch den Nikotinstopp einsparen und gönnen sich gelegentlich etwas Schönes.

 

Nicht nur wiederholte Belohnung kann langfristig zum Erfolg führen, sondern auch regelmäßig wiederholte Informationen über die Vorteile einer Verhaltensänderung!

In diesem Sinne lade ich Sie herzlich ein, auch die anderen Blogbeiträge zu lesen:)